Geschichte

"Sie... wollen dafür nur eine Kleinigkeit.", druckste Prism dann herum und sah zur Seite.

Falk schüttelte den Kopf. "Zwischen meiner Kindheit und diesem Ereignis liegt alles im Dunkeln....", murmelte er.

"Und was?", fragte Katarina nach.

"Das ist zu schade." Levi seufzte leicht. "Aber es ist ein Anfang, Falk."

"Shadow." Prism sah zu ihr hoch und lächelte leicht. "Ich weiß, dass er sich bei uns versteckt. Sie wollen ihn haben und ihn für seine Verbrechen zur Rechenschaft ziehen..."

Falk nickte leicht. "Waren Raven... und ich wirklich damals so gute Freunde?", fragte er leise nach.

"Ich weiß nicht, ob das geht.", gestand Katarina. Sie wusste von Shadow und Levi. Sie konnte ihrem besten Freund doch nicht den Freund weg nehmen.

"Ihr seid Brüder, Falk. Sogar ziemlich unzertrennliche." Levi legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Es wird sich alles wieder zurecht biegen."

"Aber das könnte den Krieg verhindern!" Prism sah sie verwirrt an. "Und Falk wäre dann auch wieder netter zu Dir... und weniger gestresst." Er lächelte. "Außerdem ist Shadow doch nur ein Schatten."

Falk seufzte. "Ich weiß." Er holte seine Kette hervor und strich darüber, sodass sich der Mechanismus löste und ein Bild von Falk und Raven als Kinder im Inneren freigab.

"Er wäre aber niemals so nett, wie damals." Katarina stand auf. "Meine Antwort ist nein."

Levi lächelte. "Es wird alles wieder gut werden."

"Aber dann kann Falk nicht gesund werden und irgendwann übernimmt sein Vater ihn..." Prism sah sie traurig an. "Es ist doch nur Shadow."

"Ich weiß nicht, wie es wieder so werden soll." Falk strich über das Bild. "Ich erinnere mich an den Tag. Ich war beim Zahnarzt gewesen und Raven hat mir ein Eis vorbei gebracht, um mich zu trösten..." Er lächelte leicht.

"Prism. Man opfert keine Lebewesen!" Katarina sah ihn streng an.

"Er ist ein guter Bruder und es kann wieder so werden. Wir müssen nur die beiden Störenfriede los werden." Levi versuchte ihn aufzubauen.

"Aber Shadow ist kein Lebewesen! Er ist ein Schatten!" Prism sah sie mit runden Augen an. "Er ist böse!"

"Ich war kein guter Bruder für ihn.", flüsterte Falk traurig. "Ich wollte ihn sogar töten."

"Wieso sollte er deswegen kein Lebewesen sein?", fragte Katarina nach.

"Du wusstest davon nichts mehr.", versuchte es Levi. "Er wird dich sicher verstehen."

"Weil Schatten von Natur aus schlecht sind!", antwortete Prism. "Sie müssen ausgemerzt werden. Mit Stumpf und Stiel!"

Falk seufzte. "Ich wünschte, er wäre jetzt hier..."

"Warum?", fragte Katarina nach. "Es wird immer Schatten geben. Wo Licht ist, wird auch immer Schatten sein."

Levi drückte seinen Kumpel. "Du wirst ihn sicher bald wieder sehen."

"Weil sie böse sind!" Prism seufzte. "Wieso verstehst Du das denn nicht? Schatten sind gemein und wenn wir sie nicht vernichten, werden sie uns vernichten!"

Falk drückte ihn kurz und seufzte. "Hoffentlich." Spätestens im Grab...

"Also sollte man alle Diebe und Verbrecher direkt hinrichten?" Katarina seufzte leicht. "Wir können Shadow nicht opfern."

"Ich meine, deine kleine Schwester hat es geschafft mit ihm zu reden. Wieso also nicht auch du?" Levi grinste breit. "Frag sie doch einfach, wie sie es geschafft hat."

"Aber Shadow ist ein Mörder!" Prism sah sie mit Kulleraugen an. "Er wollte mich auch töten! Wieso können wir ihn nicht opfern? Sie würden ihn ja nicht mal töten!"

"Ich soll mir von einer Neunjährigen einen Rat geben lassen, wie man mit meinem Bruder redet?" Falk seufzte.

"Weil Shadow liebt! Und wer liebt, kann nicht abgrundtief böse sein!" Katarina biss sich leicht auf die Lippe.

"Sie ist anscheinend recht weit für ihr Alter." Levi zuckte mit den Schultern. "Aber erstmal sollte man dafür sorgen, dass sie dir verzeiht."

"Woher willst Du denn wissen, dass er liebt?! Du kennst ihn doch gar nicht!" Prism sah sie verwirrt an.

Falk ließ den Kopf wieder auf den Tisch knallen. "Auch das noch." Irgendwann hänge ich mich einfach auf.

"Weil er mit jemandem zusammen ist, Prism." Katarina sah auf den Boden. "Ich darf dir aber nicht sagen mit wem, weil du die Person dann hasst."

"Nicht aufgeben, Falkileinchen." Levi holte zwei Flaschen Bier. "Wir sind Männer. Wir kriegen das hin."

Prism sah sie verwirrt an. "Wer könnte denn so einen bösen Schatten lieben?!", fragte er. "Er ist gemein! Glaub mir doch!"

Falk seufzte. "Aktuell fühle ich mich eher wie eine Maus, die vor einer Katze hockt."

"Viele Menschen lieben auch gemeine Menschen." Katarina sah ihn an. "Wir werden ihn nicht opfern."

"Und wieso?" Levi öffnete die Flaschen und stellte eine vor Falk.

"Du willst also lieber, dass Falks Vater in seinem Körper bleibt?" Prism verschränkte die Arme. "Falk ist lieb und hat sowas nicht verdient!"

"Mein Vater will meinen Körper. Onkel Aarons Raven. Ich hab das Gefühl, dass mich der ganze Scheiß auffrisst." Falk leerte das Bier in einem Zug.

"Falk hat auch seine schlechten Seiten!", meinte Katarina wütend.

Levi nahm einen Schluck von seinem. "Dann müssen wir dagegen etwas tun. Was meinst du, würde es verhindern, dass dein Vater deinen Körper übernimmt?"

"Aber er ist nicht durch und durch schlecht! Shadow schon!"

"Wenn ich mich killen würde, vermutlich." Falk seufzte. "Ich habe keine Ahnung. Ich bin ein Sturmkind, kein Seelenklempner."

"Wer sagt denn das? Du hast ihm doch nie eine Chance gegeben etwas anderes zu beweisen!"

"Meinst du es liegt daran, dass du deine Erinnerungen verloren hast?"

"Er hat versucht, mich umzubringen! Wieso denkst Du, dass er nett ist?!" Prism sah sie traurig an. "Willst Du mich durch ihn ersetzen?"

"Vielleicht." Falk seufzte und schnappte sich noch ein Bier. 
Shadow tauchte plötzlich neben Levi auf. "Die Lichtmenschen haben Ahnung von Seelen."