Geschichte

"Denkst Du, ich habe es anders gelernt?" Bloodwyn lachte trocken.

"Du könntest es aber mal versuchen!!!!!" Annie schrie ihn mittlerweile an. Eigentlich wollte sie deswegen gar nicht so sehr ausflippen, aber sie tat es.

Bloodwyn zuckte zurück und presste sich die Hände auf die Ohren. "Hör auf.", flüsterte er atemlos, beinahe schon flehend. Versuch es wenigstens!!! Sei nicht so nutzlos! Aber ich kann das nicht! Ich kann das nicht!!! "ICH KANN DAS NICHT VERDAMMT NOCH MAL!"

Annie stand total verdattert vor ihm. Langsam stiegen wieder Tränen in ihre Augen. Sie wollte ihn doch eigentlich nur besser verstehen...

Charly kam gerade in die Nähe der beiden und als sie Bloodwyn hörte, ging sie direkt in die Richtung.

Bloodwyn schüttelte wie wild den Kopf, in der Hoffnung, die Stimmen so vertreiben zu können. "Hör auf, hör auf, hör auf!", zischte er kaum hörbar und kratzte sich über die Kopfhaut, bis diese blutete.

Annie bekam wieder Angst vor Bloodwyn und rannte ins Haus und über den Flur. Sie wollte in ihr Zimmer. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie dort sicher wäre.

Charlotte sah sich kurz die Situation an. Das konnte doch nicht schon wieder sein. Wieso wurde Annie schon wieder weh getan?

Bloodwyn bemerkte kaum, dass Annie vor ihm geflüchtet war, er war zu sehr damit beschäftigt, sich wieder in den Griff zu kriegen. Um seine Emotionen loszuwerden, kratzte er sich weiter und riss sich einige Haare aus, dann schien er sich zu beruhigen.

Charlotte ging zu ihm. "Bloodwyn! Was machst du denn schon wieder, verdammt nochmal?!"

"Ich kann das nicht... Ich... kann das nicht..." Bloodwyn sah Charlotte langsam an, sagte aber nichts zu ihrer Frage. "Na los. Sag es. Ich bin schlecht für Annie. Schlag mich meinetwegen oder bring mich direkt um."

"Du hast Annie nicht verdient.", stimmte Charlotte zu. "Aber genauso oft, wie du ihr weh tust, machst du sie auch glücklich. Keine Ahnung, was für ein abgedrehtes Paar ihr seid, aber krieg das in den Griff, Junge!"

"Ja Vlad.", entgegnete Bloodwyn in einem unbedachten Augenblick, wo er wieder im Früher gefangen war. Als ihm auffiel, was er gesagt hatte, schüttelte er leicht den Kopf. "Ich meine, ja, Charlotte.", wiederholte er sich.

"Vlad?" Charlotte sah ihn verwirrt an. "Keine Ahnung, was du meinst, aber wenn du doch lieber was mit nem Kerl hast, als mit Annie, verlass sie einfach, ja? Besser als dass ihre Gefühle noch stärker zu dir werden und du sie dann sitzen lässt."

Bloodwyn starrte sie für eine Sekunde wortlos an, ehe er sie am Kragen packte, mit voller Wucht gegen die Wand presste und ihr bedrohlich nahe kam, um sie anzuknurren. "Behaupte so etwas noch einmal und ich werde Dir jedes Gliedmaß mit bloßer Hand ausreißen, klar?!"

Charlotte sah ihn unbeeindruckt an. "Tue das halt. Wenn du meinst, dass es das Richtige ist." Ihr war es wirklich egal. Momentan lief sowieso alles total scheiße. Sie hatte langsam auf das alles keine Lust mehr. "Kann ich ja nichts dafür, dass du mich sogar mit deinem Liebhaber verwechselst.", provozierte sie dann noch.

Bloodwyn gab ein unmenschlich hohes Kreischen von sich, kaum dass der letzte Satz gefallen war. Er holte mit einer Hand aus und bohrte seine Finger mit voller Wucht zwischen ihre Rippen, bis Blut austrat und er ihre Rippen umfassen konnte.

Charlotte hielt die Luft an. Gleich wäre alles vorbei. Sie schloss langsam die Augen. Zum Glück war sie in einem Schock, so waren die Schmerzen wenigstens nicht da.

Bloodwyn brach ihr mit einem ekelhaft knackenden Geräusch drei Rippen nach außen, ehe er sich bewusst wurde, was er da eigentlich tat. Entsetzt über sich selbst starrte er Charlie an und ließ sie fallen.

Charlie fiel einfach auf den Boden. Sie wehrte sich nicht einmal mehr. Allerdings bekam sie auch nur noch schwer Luft. "Bring es wenigstens zu Ende.", flüsterte sie mit letzter Kraft. Wieso tat er das? Wieso brachte er sie nicht einfach um, verdammt?!

"Ich wollte nicht... ich..." Bloodwyn starrte auf seine Hände, dann hob er sie auf und rannte zur Krankenstation.

Charlotte seufzte, als sie merkte, was Bloodwyn gerade tat. Dann schloss sie einfach die Augen. Sie wurde bewusstlos.

Bloodwyn übergab sie hektisch an die Ärzte, welche sich direkt um Charlotte kümmerten. Immer noch fassungslos starrte er auf seine Hände.

Cole kam dann ins Krankenzimmer. Er wurde von einer Krankenschwester informiert. "Ist es denn ein Zufall, dass du wieder hier bist?" Er seufzte leicht. "Du bist glaube ich öfter hier, als es in der Cafeteria Schokopuding gibt."

Bloodwyn starrte Cole an. "Ich... es... es ist nicht meine Schuld! Sie hat gesagt... und ich hab gesagt... und sie... und dann..."

"Komm mal mit in mein Büro, okay?" Cole seufzte leicht. Er musste langsam eingreifen. Das Ganze geriet mächtig aus den Fugen.

Bloodwyn nickte nur und folgte ihm schweigend. Er fühlte sich hundeelend, aber weniger wegen Charlottes Wunden, als wegen dem, was sie gesagt hatte.