Geschichte

Falk sah sie aus schwarzen Augen an. "Aha." Er wandte sich ab. "Denkt Katniss nicht, dass ich schon genug Probleme habe?!"

"Er liebt mich." Chryssie zuckte mit den Schultern. "Und wenn er Euch findet, wird er aus Euren Wirbelsäulen einen Thron machen."

"Klär den Streit nicht mit mir, Falk." Katarina seufzte. "Liebst du sie?" Sie sah ihn leicht traurig an.

"Tut er nicht.", mit den Worten verschwand Levi nach draußen. Er sah Prism und lächelte. Er setzte sich auf die Wiese und beobachtete das Training.

"Über alles." Falk ging zum Fenster und zog die Vorhänge zu, sodass gedämpfteres Licht im Raum herrschte. "Sonst noch was?" Er lehnte sich an den Tisch mit der Kerze.

"Ich kann das nicht." Prism sah traurig zu Boden. "Ich kann Dir einfach nicht wehtun." Er ließ das Schwert zu Boden fallen und sah betreten weg.
"Dann muss Dir klar sein, dass Dir Leute wehtun werden. Ungefähr so." Der Trainer piekte Prism mit dem Holzschwert in den Bauch.
"Hey!"

"Brauchst du vielleicht Hilfe? Oder irgendwas anderes?", fragte Katarina nach. "Du solltest dich nicht überarbeiten."

Levi lachte kurz. Dann stand er auf. "Oder sie tun Sansa weh, wenn du sie nicht beschützt. Oder Katarina." Er legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Das hier ist nur Training, aber im wirklichen Kampf wird es niemals fair zu gehen."

"Ich brauche... Ruhe und Dunkelheit." Falk rieb sich die Augen und strich sich die Haare hinters Ohr. Genau wie Prism hatte er eine Brandnarbe an der Schläfe. "Nur Dunkelheit..." Er wandte den Blick von der Flamme ab.

Prism sah zu Boden. "Aber ich kann anderen nicht wehtun.", flüsterte er mit Tränen in den Augen. "Ich kann das nicht!" 
"Und wenn Sansa stirbt, weil Du anderen nicht wehtun kannst?!", fragte der Trainer. 
"N-nicht..." Prism verschränkte die Arme und ging einen Schritt rückwärts.

"Falk?", fragte Katarina vorsichtig. "Was ist das für eine Narbe an deiner Schläfe?"

Levi kniete sich zu Prism runter. "Niemand wird Sansa weh tun.", versprach er. Er lächelte ihn freundlich an. Er wusste, dass Prism irgendwann den Mut finden würde, den Weg als Kämpfer weiter zu gehen.

"Ach die?" Falk fasste sich an die Schläfe. "Keine Ahnung, die habe ich schon gut eine Ewigkeit." Er sah Katarina an. "Wieso, was interessiert Dich das?"

Prism kniff die Augen zusammen. "Ich will nicht, dass jemand Sansa wehtut..." Langsam bildete sich eine schillernde Aura um seine Haut.

"Prism hat die selbe.", antwortete Katarina und ging näher zu Falk. "Darf ich sie mir genauer ansehen?"

"Das wird niemand. Wir werden sie beschützen, nicht wahr?" Levi lächelte ihn zuversichtlich an. "Niemand wird ihr jemals ein Haar krümmen. Sie ist doch sowas wie unsere Prinzessin."

"Wenn's sein muss." Falk setzte sich aufs Bett und legte seinen Kopf leicht schief. "Aber mach schnell, ich hab noch anderes zu tun..."

"Wie soll das gehen, wenn er nicht kämpft?!", warf der Trainer ein. "Am Ende wird alles schiefgehen, nur wegen ihm."
Prism zitterte. "Hör auf!!!" Plötzlich breitete sich ein Kraftfeld zwei Meter um ihn auf, die alle wegstieß, die in Reichweite waren.

Katarina sah sich die Narbe genau an. "Ich glaube, sie ist nicht durch Feuer entstanden." Sie redete eher mit sich selbst. "Durch was sonst? Hmmm..." Sie dachte nach, aber das einzige was ihr dazu einfiel... "Egal, warum sie entstanden ist. Sie ist Schuld, dass du und Prism Gedächtnislücken habt."

"Er ist stark und er wird nicht scheitern.", sagte Levi überzeugt. "Er ist vielleicht kein Kämpfer, wie du und ich, aber auf seine ganz eigene Weise."

"Ich dachte, das ist passiert, weil ich auf's Haus gekracht bin?" Falk ließ sich seitlich aufs Bett fallen, sodass er im Schatten lag. "Irgendwas stimmt hier nicht. Ganz und gar nicht."

Der Trainer schüttelte nur den Kopf. "Tut mir leid, aber so kann ich mit ihm nicht arbeiten. Vielleicht sollte er lieber bei den Weibern heilen lernen." Er fiel hin, als Prism das Kraftfeld erzeugte.

"Was ist los, Falk?", fragte Katarina besorgt. "Du kannst mit mir reden, weißt du?"

Levi wurde ebenfalls weggeschleudert. "Der Kleine hat was drauf." Er grinste breit. "Auch wenn er nicht kämpfen kann, kann er unsere Frauen beschützen, die nicht kämpfen!"

"Ich weiß nicht." Falk rieb sich die Schläfen. "Es ist... als wäre eine Dunkelheit über das Land gekommen, die durch nichts aufzuhalten ist. Sie ist... übermächtig." Seine Augen funkelten kurz auf.

Prism zitterte immer noch. "Sansa darf nichts passieren...", flüsterte er vor sich hin und rieb sich die Arme.
"Dann bin ich nicht der richtige Trainer für ihn. Dann muss er sich wen suchen, der mehr Ahnung vom Schützen hat und weniger von Kämpfen..."

"Wir sorgen dafür, dass wieder das Licht der Hoffnung scheint." Katarina lächelte ihn an. "Zusammen."

Levi nickte. "Ich werde mich darum kümmern.", antwortete er. "Solange Prism das will." Er sah ihn an. Irgendwie tat er ihm leid.

Falk sah zu ihr. "Manchmal ist die Dunkelheit zu stark." Er seufzte. "Und manchmal sollte man ihr vielleicht lieber hörig werden...", fügte er leise für sich hinzu und rieb sich die Augen.

Prism sah auf. "D-das wäre okay... aber ich kann auch kämpfen!", betonte er. "Ich meine... ich möchte auch den bösen König besiegen." Seit dem Vorfall mit Raven nannte er ihn nicht mehr beim Namen oder bezeichnete ihn als Papa. Seine Erinnerungen daran war ausradiert. Langsam verschwand das Kraftfeld.

"Das sollte man niemals!", sagte Katarina ernst. "Niemals, hörst du?!"

Levi nickte. "Ich bringe dir das bei, was du willst, Kleiner." Er zwinkerte ihm zu.
Sansa kam nach draußen. "Schau mal, Prism!", rief sie aufgeregt. "Guck! Guck! Guck!" Sie hielt ihm etwas hin. Er war ein Vogel, den sie vor kurzem gefunden hatten. Sein Flügel war gebrochen gewesen. "Er ist geheilt! Ich hab es geschafft!"

"Aber warum denn nicht? Ich meine, die Dunkelheit ist doch so machtvoll." Falk sah sie entrückt an. "Schau Dir Prism an. Schau Dir Shadow an. Welcher von beiden hat mehr Macht, wer könnte meinen Bruder eher bezwingen?!"

"Das wäre toll." Prism lächelte leicht und sah das Vögelchen an. "Ohhh, das ist ja toll!", freute er sich breit lächelnd. "Kann er jetzt wieder fliegen, ja?"

"Prism.", antwortete Katarina sofort. "Ich wäre für Prism." Sie sah ihn ernst an. "Wenn du dich der Dunkelheit hin gibst, was wird dann aus Katniss? Oder dem Land?" Sie hob eine Augenbraue. "Ich glaube nicht, dass das der richtige Weg ist."

Sansa nickte. Sie setzte das Vögelchen auf den Boden und es sprang erst ein wenig umher und flog dann los. "Aber es scheint, als ob er mich mag." Sie kicherte, als es sich auf ihren Kopf setzte. "Er will einfach nicht mehr weg von mir."

"Prism ist schwach. Er kann nicht kämpfen, würde vermutlich wieder zu Raven laufen, wenn er könnte." Falks Blick war vollkommen verklärt, als wäre er nicht ganz bei sich. "Katniss würde meine Gedanken verstehen... und das Land auch."

Prism lächelte. "Da haben das Vögelchen und ich wohl was gemeinsam." Er sah zu dem Vogel hoch. "Du hast es gut, Kleiner." Er grinste.

"Wenn du dich der Dunkelheit hin gibst, bist du nicht besser als Raven." Katarina verschränkte die Arme vor der Brust.

Sansa wurde rot. Sie lächelte Prism an und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Über die 3 Monate waren die beiden noch viel bessere Freunde geworden.
"Casanova.", sagte Levi und grinste ihn an.

"Raven hat die Dunkelheit zum Bösen benutzt... ich kann sie zum Guten benutzen." Falk sah sie an und dunkle Schatten zeichneten ein dunkles Grinsen auf sein Gesicht. 

Prism lächelte breit und sah zu Levi. "Was ist ein Casanova?", fragte er mit runden Augen.

"Dunkelheit kann nicht gut sein." Katarina sah ihn weiter ernst an. Was war passiert, dass er so dachte?

"Das verstehst du, wenn du erwachsen bist.", meinte Levi und lachte.
Sansa überlegte kurz. "Ich glaube, davon habe ich gelesen."

"Doch, kann sie." Falk rappelte sich auf und ging zu ihr, wobei sein Schatten ihm tanzend folgte. "Wir müssen es nur versuchen. Oder was genau kann Prism, was uns nützlich ist?!"

Prism sah zu Sansa. "Was hast Du denn gelesen?" Er legte den Kopf schief. Es interessierte ihn wirklich.

Katarina schüttelte den Kopf. "Du hast dich verändert, Falk." Sie wusste nicht, was es war, aber irgendwie machte er ihr Angst. "So werden wir dich nicht als neuen König anerkennen."

"Also ein Casanova ist jemand, der es versteht, auf verführerische Weise die Zuneigung der Frauen zu gewinnen!", sagte Sansa und sah zu Levi. "Richtig?"
Levi lachte. "Richtig."

"Ich... ich kann nicht mehr, Katarina." Falks Augen klarten sich ein wenig auf und er fasste sich an die Stirn. "Ich kann nicht mehr schlafen, ich kann nichts mehr essen... überall sehe ich diesen Schatten, der mich verfolgt."

"Auf verführerische Weise..." Prism legte den Kopf noch mehr schief. "Darüber muss ich auch mal was lesen." Er grinste schief und sah zu Levi. "Duuu? Können wir bald trainieren? Und bekomme ich irgendwann wieder Flügel?"