Geschichte

"Irgendwann ist immer das erste Mal." Anastasia traute ihm einfach nicht mehr. "Ich komme mit, aber wenn er etwas Falsches tut, bringe ich ihn um."

"Er wird nichts falsches tun. Er ist der liebste Kerl, den ich kenne." Cody stand auf. "Er wird vermutlich schon wieder auf seinem Zimmer sein. Auf auf."

Anastasia nahm seine Hand und folgte ihm.

Cody ging zu Cobalts Zimmer und klopfte. "Cobalt? Bist Du da? Ich bin's." Gerade, als er die Klinke runterdrücken wollte, öffnete sich die Tür von selbst und ein junger Mann kam aus dem Zimmer gelaufen. Er trug einen langen, schwarzen Mantel, hatte rostrote Haare und wirkte leicht gehetzt.

"Wer war das?", fragte Anastasia nach. Sie sah dem Typen nach.

Cody zuckte mit den Schultern.
"Das.... war ein alter Freund von mir. Kommt ruhig rein.", hörte man Cobalts Stimme aus dem Inneren.

Anastasia wurde wachsamer. Sie ging trotzdem ins Zimmer und musterte Cobalt genau. Wenn er auch nur eine falsche Bewegung machte, würde ihn das den Kopf kosten.

Cobalt saß erschöpft auf dem Bett, seine Haare waren ganz durcheinander und sein Oberteil unordentlich. "Was möchtet ihr?", fragte er freundlich lächelnd.
"Ähm..." Cody wurde plötzlich ganz kleinlaut. "Anastasia, sag Du es ihm."

"Du hast das Jägertattoo.", sagte Anastasia direkt. "Wieso?"

Cobalt seufzte. "Ich wusste, dass es eines Tages so kommen würde.", murmelte er. "Bitte, setzt Euch doch. Was zu trinken?" Er rappelte sich auf, zog seine Kleidung zurecht und ging zum Schrank.

Anastasia verschränkte nur die Arme vor der Brust und bewegte sich nicht von der Stelle. "Rede lieber."

Cody setzte sich zögernd und sah Cobalt mit sanften Augen an. "Rede. Bitte. Nur, dass wir Gewissheit haben, dass Du kein... Jäger bist."
Cobalt stand mit dem Gesicht zum Schrank. "Ich bin auch kein Jäger. Ich war es nie."

"Das Tattoo.", sagte Anastasia schroff. "Was ist damit?"

Cobalt schloss die Augen und atmete tief durch. "Es war, als ich sechzehn war.", erzählte er. "Damals war ich unsterblich in einen jungen Mann verliebt, ungefähr zwanzig. Sein Name war Gawain... es war der, der gerade durch die Tür gelaufen ist. Er hat mich überredet, mich stechen zu lassen... ich wusste nicht, dass es ein Jägertattoo ist."

"Und das soll ich die glauben?", fragte Anastasia. Sie war sowas von nicht überzeugt.

"Genau das ist passiert, auch wenn Du es mir nicht glaubst." Cobalt sah sie ernst an, was zu seinem eigentlich freundlichen Wesen gar nicht passte. "Gawain hat es mir selbst gestochen... na ja, gebrannt trifft es wohl eher." Hoffentlich würde sie ihm die Geschichte glauben. Die Wahrheit durfte sie nicht erfahren.

"Ich glaube dir noch immer nicht." Anastasia sah ihn ebenfalls ernst an. "Schon allein, dass du gerade wieder mit ihm gevögelt hast, zeigt mir, dass du was mit den Jägern am Hut hast."

Cobalt schloss die Augen und biss die Zähne zusammen. "Ich. habe. nicht. mit ihm. gevögelt." Er fasste sich dann wieder und sah Anastasia an. "Wir hatten eine kleine Auseinandersetzung und er hat mich einmal quer durch den Raum gepfeffert." Gut, das stimmte nicht so ganz. "Er wollte, dass ich zu ihm zurück komme, ich hab nein gesagt... kennt man ja."

"Als ob.", meinte Anastasia nur. "Was genau ist dein Ziel? Deinen eigenen Bruder zerstückeln?"

"Glaub mir oder glaub mir nicht, aber genau das ist passiert." Cobalt zuckte mit den Schultern. "Der Bastard hätte beinahe meine Wunde damit wieder aufgerissen." Er strich sich kurz über die Schulter. "Ich würde Cody niemals Schaden zufügen - oder anderen Vampiren, die mir nichts tun."

"Ich glaube dir kein Wort.", antwortete Anastasia. Sie sah ihn grimmig an.

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ab jetzt mega abwesend, weil ich zocke

"Nun, das ist Deine Entscheidung." Cobalt setzte sich aufs Bett und sah sie an. "In Deinen Augen bin ich doch jetzt so oder so ein Jäger, wirklich umstimmen kann ich Dich nicht." Er zuckte mit den Schultern. "Du kannst meinetwegen gerne das Zimmer durchsuchen. Ich habe keine Waffen oder ähnliches."

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Viel Spaß

"Dann erzähl mir die Wahrheit über dein Tattoo." Anastasia musterte ihn. Er verbarg etwas und sie wollte wissen, was das war.

"Das ist die Wahrheit. Ich war jung, ich war wild, ich war leicht beeinflussbar, weil aufgrund meiner merkwürdigen Eltern keiner was mit mir zu tun haben wollte." Das wiederum war eine Aussage, die voll und ganz stimmte.

Anastasia verdrehte die Augen. "Aha.", war das Einzige, was sie dazu noch sagen konnte. Er war ihn nicht mehr vertrauenswürdig genug.