Geschichte

"Ist alles okay?", fragte Annie besorgt nach.

Es gibt nichts Interessantes über mich.

Bloodwyn setzte sich kerzengerade hin und nickte. "Alles gut. Alles gut.", wiederholte er, wie in Trance.

Das glaube ich nicht.

Annie runzelte die Stirn. "Lüg mich doch nicht an."

Ich habe einen Halbbruder. Meine Mutter ist gestorben, als ich klein war. Doch mein Vater hatte schnell eine neue Frau und deswegen ist sie für mich so gesehen meine Mutter. Und Sam halt mein Bruder.

"Mit mir ist alles in Ordnung. Mit mir stimmt alles! Ich bin nicht verrückt." Bloodwyn schüttelte fest den Kopf.

Rika las aufmerksam mit. Sam... das war der Blonde am Strand, nicht?, erinnerte sie sich.

Annie runzelte leicht die Stirn. Irgendwie machte ihr das gerade Angst. "Ohh... kay.." Sie stand langsam auf und nahm etwas Abstand.

Richtig.

Bloodwyn sah zu ihr. "Entschuldige. Manchmal.... Bin ich nicht ganz bei mir."

Rika nickte. Habt ihr ein gutes Verhältnis?

Annie nickte verunsichert. Was war nur wieder los?

Er ist mein kleiner Bruder. Ich hab ihn wirklich gerne, auch wenn ich es nicht oft zeige.

Bloodwyn stand auf und sah sichtlich beschämt zur Seite.

Rika nickte leicht. Ist es dir unangenehm, dass zu zeigen?

"Ich versteh dich nicht." Annie sah auf den Boden. "Obwohl ich es gerne würde."

Nein, aber weder er noch ich sind so, dass wir es so offensichtlich zeigen müssen.

"Ich... Ich weiß. Aber vielleicht ist es auch besser, wenn Du es nicht tust..."

Rika musste Lächeln. Anders als Feli.

"Ich will dich verstehen. Wie kannst du denken, dass es besser wäre, wenn ich es nicht tue?" Annie sah zu ihm. "Es ist doch richtig, wenn sich Menschen verstehen wollen. Nur so können sie lange zusammen bleiben."

Er macht sich nur Sorgen. Nick lächelte sie an und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

Bloodwyn schüttelte den Kopf. "Über manche Dinge darf man nicht sprechen."

Er würde mich am Liebsten einsperren und den Schlüssel essen. Rika quiekte ganz leise, wie bei jedem seiner Küsse, die nicht auf den Mund gingen.

"Nicht mal mit der Person, mit der man zusammen sein will?" Annie sah ihn leicht traurig an.

Ich finde es süß, dass du dich über meine Küsse freust.

"Man spricht nicht darüber!" Bloodwyn wurde etwas lauter. "Es ist ein Geheimnis. Darüber darf ich mit niemandem sprechen, sonst..."

Rika hielt sich eine Hand vor den Mund und wurde tiefrot.

Annie zuckte leicht zurück. "Okay. Ich frag nicht weiter.", sagte sie dann leise und sah wieder auf den Boden. Er war so unberechenbar.

Nick grinste sie an.

Bloodwyn schüttelte plötzlich Wild den Kopf. "Sei still, Bloodwyn. Du darfst niemandem was sagen. Es ist unser Geheimnis. Dir wird nie jemand Glauben."

Rika sank etwas auf ihrem Stuhl zusammen.

Annie ging noch ein Stück zurück. "Was ist los, Bloodwyn? Du machst mir Angst."

Nick nahm sie leicht in die Arme.

Bloodwyn wurde still und starrte nur noch einige Sekunden auf den Boden. "Geht schon wieder..."

Rika lehnte sich gegen ihn und lächelte leicht. Du bist zu gut zu mir.

Annie ging langsam zur Tür. "Ich werde kurz etwas Essen gehen, okay?" Sie schien wirklich verunsichert zu sein.

Ich bin genau richtig.

Bloodwyn nickte leicht. "Soll ich mitkommen?" Es war keine Frage, eher eine Bitte, ihn nicht alleine zu lassen.

Rika lehnte ihre Stirn gegen Nicks Wange und schloss die Augen für einen Moment.

Annie nickte leicht. "Wenn du das gerne möchtest."

Nick lächelte zufrieden.

"Will ich." Bloodwyn stand auf und ging zur Tür.

Rika sah zu ihm hoch und küsste ihn fest auf die Wange. Dieser Mann Tat ihr zu gut.

"Dann gehen wir mal.", meinte Annie. Sie war immer noch total verunsichert.

Hast du fertig gegessen?

Bloodwyn nickte und ging mit ihr zum Speisesaal. Er wirkte nachdenklich und irgendwie geistig abwesend, wenn nicht sogar verstört.

Rika nickte und deutete auf ihren leeren Teeller.

Annie wusste nicht so recht, was sie jetzt machen sollte.

Sehr gut. Lass uns ins Zimmer gehen.