Geschichte

Eve legte die Sachen beiseite und ging auf ihn zu, ihre Hände wanderten sanft unter sein Oberteil. "Wenn ich darf."

Angel zuckte mit den Schultern. "In der Tat."

John lächelte sie liebevoll an. Womit hatte er es verdient noch jemanden zu finden, der sein Herz schneller schlagen ließ? "Du bist wirklich hübsch.", bemerkte er und nahm sie in seine Arme.

Sasha schüttelte kurz den Kopf. "Trotzdem solltest du dich da nicht einmischen. Nur weil du niemanden hast, mit dem du gegen die Welt da draußen gewinnen willst... Außer natürlich Eve." Sie klopfte Dreck von ihrer Hose. "Ich geh schlafen, denke ich."

Eve lächelte ebenso liebevoll zurück und schlang ihre Arme, immer noch unter seinem Oberteil, um seinen Oberkörper. "Du auch.", hauchte sie und wurde ein wenig rot. Wie konnte es sein, dass ein Mann wie John ihr solche Aufmerksamkeit schenkte? Sasha zum Beispiel war doch wesentlich hübscher als sie.

"Ich muss mich da einmischen.", entgegnete Angel kühl, nickte dann aber. "Gut, dann wünsche ich Dir eine erholsame Nacht. Ich werde weiter Wache halten." Er schulterte sein Gewehr.

John gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Ich verlasse dich nie mehr.", flüsterte er und drückte sie eng an sich. "Versprochen." Er liebte ihre Nähe. Er BRAUCHTE ihre Nähe. Es fühlte sich so gut an. Anders als mit Sasha. Es war etwas ganz ganz anderes...

Sasha funkelte ihn wütend an. "Du lässt John in Ruhe, verstanden?!", fuhr sie ihn an und ging nochmal auf ihn zu. "Er ist wirklich ein netter Kerl und er und deine Schwester sollten selbst entscheiden dürfen, wie sie ihre Zeit hier verbringen wollen! Fass John auch nur an und ich bring dich um!"

Eve genoss den Kuss auf die Stirn, lächelte leicht und lehnte ihren Kopf gegen seine Brust. "Ich Dich auch nicht...", flüsterte sie in sein Oberteil hinein und schmiegte sich eng an ihn. Es fühlte sich so schön an. So richtig, als wären sie seit Ewigkeiten zusammen... dann blickte sie zu ihm hoch. "Wir stehen das alles gemeinsam durch.", flüsterte sie mit einem optimistischen Lächeln. Mit ihm und Angel an ihrer Seite würde alles gut werden. Und Sasha natürlich...

Angel hob nur eine Augenbraue. "Wenn er mir keinen Grund gibt, ihn anzugreifen, werde ich ihn auch nicht angreifen.", entgegnete er unterkühlt und ganz offensichtlich unbeeindruckt. "Ich hoffe nur für ihn, dass er weiß, wo seine Grenzen sind."

John nickte. "Das werden wir." Er strich ihr sanft über das Haar. Er würde sie beschützen, so sehr er nur konnte. Niemals durfte sie ihn mehr verlassen. Doch wusste er, dass er ohne Sasha schon längst Geschichte wäre. Deshalb hoffte er inständig, dass auch Sasha nicht mehr gehen würde.

Sasha lachte kurz. "Er gibt dir doch schon alleine einen Grund, nur weil er Eve anschaut!" Sie verdrehte die Augen. "Du hast keine Ahnung, was da draußen los ist, nicht wahr? Die meiste Zeit hast du doch hier in Sicherheit gesessen, nur für Essen und Trinken, das Haus hier verlassen. Wir hingegen haben wenigstens einen Ort gesucht, der uns Sicherheit und ein normales Leben hätte bieten können. Du bist feige. Du willst deshalb auch nicht, dass ihr auf andere Menschen stoßt, weil man dann ja Beziehungen aufbauen könnte. Das ist meine Meinung."

Eve schloss die Augen und genoss schweigend seine Berührungen. Noch nie hatte sie jemand so berührt, sie so geliebt, wie sie war... es fühlte sich gut an. "Danke.", hauchte sie in sein Oberteil und verlor eine kleine Träne. Eine glückliche Träne, darüber, nicht mehr allein sein zu müssen.

"Ich werde nicht zulassen, dass er sie benutzt.", entgegnete Angel schlicht und verschränkte die Arme, ein verächtliches Lachen unterdrückend. "Ich habe überlebt und ich habe Eve dabei durchgebracht. Ich habe ihr Sicherheit geboten in einer Zeit, in der es keine gibt. Und ich lasse mir das jetzt nicht von einem Schmarotzer wie ihm kaputt machen, der nur mit ihr anbandelt, weil sie so naiv ist und ihm Glauben schenkt. - Und im Übrigen, geht mir Deine Meinung einigermaßen am Arsch vorbei. - Gute Nacht, Sasha." Mit diesen Worten verließ er den Raum und begann seine Patrouille.

"Also was ist eigentlich euer Plan?" John sah sie interessiert an. "Was habt ihr eigentlich vor?" Er war wirklich neugierig.

Sasha sah ihm wütend nach und stampfe davon. Sie musste mit John reden. Sie mussten hier weg. Sofort.

Eve zog die Stirn kraus und zog dann die Schultern hoch. "Ich weiß es nicht... Angel hat immer gesagt, dass wir hier bleiben und er sich um alles kümmert.", meinte sie leise und fuhr sich mit einer Hand durch ihre langen blonden Haare. "Er ist derjenige von uns mit dem Plan. Ich bin nur dafür da, mich um ihn zu kümmern... sicher zu gehen, dass es ihm gut geht, meine ich." Sie blickte zu Boden. Eigentlich musste sie ihm sagen, was an der ganzen Sache nicht stimmte - aber Angel hatte es ihr verboten...

John nickte leicht. "Okay.Wir wollten weiter in den Süden ziehen. Wir haben gehört, dass es dort eine ganze Wohnsiedlung geben soll. Es wäre auf jeden Fall interessanter als für immer hier zu bleiben." Er lächelte sie an und träumte davon mit ihr irgendwo zu leben, wo sie ohne Angst waren.
Plötzlich kam Sasha in den Raum. "Tut mir leid, euch Turteltäubchen zu stören, aber John wir gehen! Ich bleibe keine Stunde länger hier." Sie wirkte sichtlich angepisst.

Eve legte den Kopf leicht schief. "Ich weiß nicht, ob Angel den Plan so gutheißen würde. Ich meine, wir haben es hier recht sicher - und seid ihr überhaupt sicher, dass diese Siedlung existiert?", fragte sie skeptisch nach, lächelte aber leicht. Dann blickte sie auf und sah zu Sasha. "Ihr wollt gehen?", fragte sie nach und ihre Miene wurde ein wenig traurig. "Wieso? Was ist passiert?"

John sah Sasha leicht traurig an. "Was ist los?" Er wirkte besorgt.
Sasha holte kurz tief Luft, um sich zu beruhigen. "Ich werde nicht länger bei Angel bleiben. Er ist krank im Kopf. Keine Ahnung, wie du es mit ihm aushälst." Sie sah Eve an, dann sah sie bittend zu John. "Bitte John... Lass uns gehen. Er wird dir weh tun, da bin ich mir sicher. Es tut uns nicht gut, hier zu sein."
John runzelte leicht die Stirn. "So schlimm ist er nun auch wieder nicht."
Sasha sah ihn flehend an. "Bitte, John..."

"Er ist nicht krank!", ging Eve direkt dazwischen, verstummte dann aber und blickte John traurig an. Würde er gehen? Würde er gehen, obwohl er ihr gerade das Versprechen gegeben hatte, da zu bleiben? Hatte Angel am Ende doch recht gehabt? "Er wird Dir nichts tun. Ich weiß, er kann ein bisschen rau sein, aber er ist nicht gefährlich.", flehte sie leise.

John stand ziemlich im Zwiespalt.
Sasha sah ihn traurig an. "Na gut. Bleib eben hier. Ziehe ein Mädchen, dass du so kurz kennst, eben deiner besten Freundin vor. Weil du glaubst, dass du sie liebst, obwohl das nicht so ist und das weißt du auch!" Sie sah Eve mit Tränen in den Augen an. "Er liebt mich. Das hat er mir gesagt. Nur kann ich ihm diese Gefühle noch nicht erwidern. Wenn du dafür sorgst, dass er stirbt, finde ich dich. Dann wirst du auch nicht mehr lange leben. Keiner wird das dann mehr!"

Eve blickte zuerst verwirrt zu John hoch, schaute dann Sasha an und ließ ihre Arme langsam sinken. John glaubte, dass er sie liebte... obwohl er in Wahrheit Sasha liebte? Oder log sie nur, damit Eve ihn gehen ließ...?! Sie wusste es nicht und ehrlich gesagt verunsicherte sie es enorm. Am Liebsten hätte sie nach Angel gerufen, wusste aber, dass das alles Andere als eine gute Idee war. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und blickte zwischen den beiden hin und her. "Ich... ich will ihm nicht schaden...", murmelte sie und starrte auf ihre Füße. "Aber Angel wird ihm auch nicht schaden! E-er ist nicht gefährlich!!!", wiederholte sie, wischte sich über die Augen und machte einen fast unmerklichen Schritt rückwärts.

John griff nach Eves Arm. "Hör nicht auf sie...", bat er leise. "Sie weiß nicht, was sie redet und sie bildet sich so viel ein." Böse sah er zu Sasha. "Deine krummen Dinger kannst du woanders abziehen! Ich dachte wir wären Freunde!"
Sasha sah leicht geschockt aus. "Das dachte ich auch." Sie drehte sich um, nahm ihre Sachen und ging.

Eve blickte Sasha traurig hinterher und sah dann zu John. "Wir... sollten ihr hinterher, bevor sie sich umbringen lässt.", meinte sie leise und blickte traurig zu Boden. "Es tut mir leid, dass ihr jetzt wegen mir Streit habt... das wollte ich nicht...", murmelte sie betreten und scharrte leicht mit den Füßen.

John nahm sie in den Arm. "Sasha kann gut auf sich selbst aufpassen." Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Er wusste, dass seine beste Freundin überleben würde. Irgendwann würde sie auch sicher zurück kommen.

Sasha stampfte durch den langen Flur. Sie würde nicht eine Nacht hier verbringen. Es kam ihr nicht sicher vor.

"So wie vorhin?" Zweifelnd zog Eve eine Augenbraue hoch, kuschelte sich dann aber leicht an seine Brust und schloss die Augen. "Ich möchte nur nicht, dass Du am Ende jemanden verlierst, der Dir wichtig ist."

Angel kam gerade den Gang hinunter und beobachtete sie mit zusammengezogenen Augenbrauen. Wo wollte sie hin? Hatte sie nicht vorgehabt, zu shclafen oder so etwas?

John seufzte kurz. "Glaub mir ruhig. Niemand kriegt Sasha klein. Sie wird bald wieder kommen." Er tätschelte ihr übers Haar. "Es wird alles gut werden."

Sasha checkte nochmal, ob sie alle ihre Sachen bei sich trug, dann kletterte sie aus dem Fenster. Wohin sie wollte, wusste sie jedoch noch nicht genau.

Eve nickte langsam. "Ich hoffe sehr, dass Du Recht hast.", flüsterte sie und drückte sich leicht an ihn. Dann gähnte sie leise. Obwohl sie es nicht zugeben wollte, war der Tag doch recht auslaugend gewesen und nun war sie müde.

Stirnrunzelnd und auf leisen Sohlen folgte Angel ihr. Obwohl sie ihm egal war, konnte er nicht zulassen, dass Sasha sie am Ende noch durch ihr dummes Verhalten in Gefahr brachte.

"Lass uns erstmal schlafen gehen, okay? Morgen sieht die Welt sicher ganz anders aus." John lächelte sie an und fing an sich umzuziehen.

Sasha seufzte leicht. Als sie auf der Straße war, sah sie sich vorsichtig um. Sie würde überleben. Auch wenn sie noch nicht wusste wohin sie gehen wollte. Sie ging leise die Straße hinab.

Eve nickte leicht und beobachtete John, wie er sich umzog. Dann jedoch wandte sie sich peinlich berührt ab. "Ich... werde auch mal meine Schlafsachen holen, okay?", meinte sie mit einem leichten Lächeln und roten Wangen.

Angel beobachtete sie aufmerksam und duckte sich hinter eine Häuserwand, um nicht von ihr entdeckt zu werden. Auf lautlosen Sohlen folgte er ihr die Straße hinunter.

John lachte kurz. "Ich warte hier auf dich."

Sasha schlich um die nächste Ecke. Bisher waren keine Beißer zu sehen. Wo waren sie alle hin? Vorhin hatte es hier noch von denen gewimmelt...

Eve nickte und verschwand eilig auf ihrem Zimmer, um in ihre Schlafsachen - ein gemütliches, knielanges Kleid, was früher mal ein Hemd von Angel gewesen war. Langsam öffnete sie ihre Zöpfe und zog sich das Oberteil über den Kopf.

Angel blickte sich aufmerksam um, um sicherzugehen, dass keine Beißer ihm oder Sasha folgten. Es war erstaunlich ruhig... fast schon zu ruhig für seinen Gescmack. Es gefiel ihm nicht. Irgendetwas war faul an der ganzen Situation...