Geschichte

"Stimmt wohl." Cobalt nickte. "Ich werde auch langsam ins Bett gehen, war wirklich ein harter Tag."  Er lächelte leicht und stand auf.

"Nein, darum kannst Du ja auch beruhigt mit mir mitkommen. Alternativ werde ich Dich töten. Was ist Dir lieber?"

Annie stand kurz auf und umarmte ihn. "Danke. Für alles.", flüsterte sie leise.

"Was erwartet mich, wenn ich mit komme? Ich habe leider schon zu viel erlebt, als dass ich alles dem Tod vorziehen würde."

Cobalt drückte sie kurz. "Gerne.", flüsterte er. "Und... auch an Dich, danke." Er lächelte.

"Eine Überraschung, die Dich gewiss begeistern wird." Vlad grinste. "Und was hast Du zu verlieren?"

Annie gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Ich hab dich lieb." Sie lächelte ihn glücklich an.

"Eigentlich nichts.", erwiderte Anastasia. Sie zuckte grinsend mit den Schultern.

"Ich Dich auch." Cobalt lächelte zurück. Sie war die kleine, nicht-zombiehafte Schwester, die er sich immer gewünscht hatte.

"Dann kannst Du ja auch mitkommen.", meinte Vlad ungerührt und sah sie ernst an. "Also?"

Annie lehnte ihren Kopf gegen seine Brust. Genau hier fühlte sie sich wohl und sicher - in seinen Armen. Und doch werde ich nie das für ihn sein, was ich mir wünsche...

"Können wir das nicht auch hier klären?" Anastasia verschränkte die Arme vor der Brust. "Wenn wir schon mal hier sind, warum extra woanders hin gehen?"

Cobalt drückte sie leicht und strich ihr übers Haar. "Du bist echt eine tolle Freundin.", lächelte er und meinte es auch genau so.

"Nein, können wir nicht.", antwortete Vlad. "Also, muss ich erst ungemütlich werden oder kommst Du freiwillig mit?"

Annie versteckte ihr Gesicht an seiner Brust, damit er ihr Gesicht nicht sah. "Du bist auch ein guter Freund. Ich bin wirklich glücklich, dass ich deine Freundin sein darf." Sie redete ziemlich leise, damit er nicht heraushörte, dass sich ein trauriger Unterton eingeschmuggelt hatte.

"Nimm die Waffe runter. Ich werde dir folgen, aber sicher nicht so." Anastasia warf ihr Haar zurück. Sie wusste, dass niemand sie vermissen würde. Immerhin schwänzte sie ständig den Unterricht.

Cobalt strich ihr weiter über's Haar und lächelte. "Das freut mich, zu hören.", flüsterte er. "Wirklich." Wie oft hatte er erlebt, dass Freunde nicht damit klar kamen, dass er schwul war oder einen vampirösen Bruder hatte?! Viel. zu. oft.

Vlad nahm die Waffe langsam runter, hielt sie aber sicherheitshalber weiter auf sie gerichtet. "Sehr gut."

Annie lächelte ihn breit an. "Trotzdem ist es spät und ich glaube du solltest langsam gehen, bevor du erwischt wirst, dass du während der Nachtruhe durch die Flure geisterst."

Anastasia sah ihn weiter an, erwiderte aber nichts weiter.

Cobalt nickte und lächelte zurück. "Dann musst Du mich allerdings loslassen.", meinte er. "Ansonsten muss ich Dich leider mit mir tragen... nicht, dass es mir was ausmacht."

Vlad ging mit ihr los.

"Mädchen und Jungen dürfen doch nicht in einem Zimmer schlafen, auch wenn du nicht auf Mädchen stehst." Annie ließ ihn dann los und sah ihn an. "Gute Nacht."

Anastasia folgte ihm, wie ein braves Hündchen.

Cobalt nickte. "Gute Nacht, Annie." Er lächelte kurz und verschwand dann auf sein Zimmer.

Vlad brachte sie in ein Zimmer in der Schule. Es schien komplett leer zu sein.

Annie seufzte und ließ sich auf ihr Bett fallen. "Das gibts doch nicht. Du bist wirklich ein Idiot, weißt du das? Verliebst dich in jemanden, der schwul ist. Richtig gut von dir, Annie. Richtig gut." Sie sprach mit sich selbst und starrte die Decke an.

"Und was soll hier jetzt sein?", fragte Anastasia monoton.

Cobalt ging in Richtung seines Zimmers. Er war so wahnsinnig glücklich, eine nette Freundin gefunden zu haben, die ihn nicht verabscheute, weil er nichts von Frauen wollte.

"Keine Sorge, das wirst Du noch früh genug erfahren." Vlad schob ihr einen Stuhl hin.

Annie sah kurz aus dem Fenster an den Nachthimmel. Ob sie wohl irgendwann glücklich sein durfte?

Anastasia setzte sich auf den Stuhl. Sie hob eine Augenbraue. "Was nun?"

Kaum saß sie, schlossen sich Silberfesseln um ihre Hand- und Fußgelenke. "Keine Sorge, alles wird gut." Vlad grinste.

Anastasia seufzte. "Ich wette es wird nicht schlimmer, als die Augen rausgeschnitten zu bekommen?", fragte sie und reckte ihr Kinn leicht vor. "Wie gesagt, mir ist schon ne Menge passiert."

"Glaub mir, es wird überhaupt nicht wirklich weh tun." Vlad legte ihr das Stirnband an und kontrollierte, ob die Elektroden richtig saßen.

"Wehe mein Gesicht bekommt auch nur einen Kratzer.", warnte Anastasia. "Wenn es um meine Schönheit geht, kenne ich keine Gnade."

"Sagte ich nicht, dass Du äußerlich nicht beschädigt bist?" Vlad schaltete die Maschine langsam an.

"Ich wollte Sie nur noch einmal warnen."

Vlad seufzte und begann, Anastasia umzuprogrammieren. Wieso waren die Vampire nur immer so blöde?!

Anastasia saß ganz still da.

Vlad war die ganze Nacht damit beschäftigt, Anastasia umzuprogrammieren.

Cody wunderte es nicht, dass sie nicht beim Unterricht war, aber shlussendlich tat er sowieso so, als wäre es ihm auch egal. Offenbar hatte sie sich ja gegen ihn entschieden.