Geschichte

Annie sah ihn stirnrunzelnd an. "Dabei siehst du nicht mal schlecht aus. Mädchen hättest du sicherlich bekommen."

Bloodwyn zuckte mit den Schultern. "Aussehen ist nicht alles. Außerdem ist mein BMI zu niedrig, als dass ich wirklich attraktiv sein könnte."

"Das liegt daran, dass du kein Blut trinkst.", meinte Annie. "Vertraust du mir eigentlich?"

"Ich bin aber kein Vampir..." Bloodwyn sah auf. "Ich denke ja. Wir sind Freunde... wenn ich die Zeichen richtig deute."

"Wenn wir Freunde sind, vertrau mir.", bat Annie. "Wenn du es weiter so leugnest, wirst du irgendwann nur noch Haut und Knochen sein. Obwohl du das wahrscheinlich schon fast bist. Probier nur einen Schluck von meinem Blut. Wenn du dann immer noch sagst, dass es nicht schmeckt oder nicht gut ist, bedränge ich dich nie wieder deswegen." Annie sah ihm tief in die Augen. Sie wollte, dass sie Freunde waren. Aber wenn Bloodwyn bald starb, weil er nichts zu sich nahm, was er brauchte, wären sie das nicht lange.

Bloodwyn sah sie an und in seinen Augen schimmerte Unsicherheit. "Ich darf nicht.", gab er zu bedenken. "Wenn mein Meister das erfährt - und er wird es erfahren! - dann..."

"Wie soll er es erfahren? Und warum verbietet er es dir, wenn normale Menschen sowas sowieso nicht machen?", fragte Annie nach. Dann grinste sie frech. "Entweder du probierst von meinem Blut oder ich stehle deinen ersten Kuss!"

"Er erfährt es immer, egal, was ich tu.", erklärte Bloodwyn. "Ich... ich weiß es nicht." Irgendwie machte es Sinn. "Ähm... in Ordnung." Er nickte zögernd.

"Du versuchst mein Blut?", fragte Annie überrascht und lächelte glücklich. "Wirklich?"

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ich antworte noch mal hier dann und dann schlaf ich ^^

Bloodwyn nickte. "Ich denke, das werde ich tun." Ihm war irgendwie unwohl bei dem Gedanken, was ja an sich schon ein Phänomen war.

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Gute Nacht ^^

"Hast du ein Messer oder so?", fragte Annie und sah ihm in die Augen. "Beißen wäre schlecht. Ich bin nämlich gerne ein Mensch."

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Bloodwyn holte seinen Mantel. "Welche Länge, welche Breite?", fragte er nach und begann, in seinem Mantel zu kramen.

Annie schloss erstmal die Tür ab. "Am liebsten ein kleines. Es ist nicht so mein Hobby mir weh zu tun und so...", meinte sie und grinste ihn schief an. Dann zog sie die Vorhänge vor. "Sicher ist sicher."

Bloodwyn warf aus seinem Mantel allerhand Waffen zu Boden, fast wie ein Zauberer der plötzlich Karnickel aus seiner Hose holen konnte oder so. Maschinengewehr? Nein. 9mm? Nein. Silbermesser! "Da ist es ja..."

"Ich könnte mir auch einfach die Kugel geben und du saugst mich komplett aus." Annie sah sich die Waffen an. "Wozu in Gottes Namen brauchst du die denn?"

"Zum Jagen.", antwortete Bloodwyn, als wäre es das Selbstverständlichste auf dieser Welt. Dann reichte er ihr das Messer. "Mir ist bei dem Gedanken echt nicht wohl..."

"Was meinst du?", fragte Annie. "Hast du jetzt kalte Füße bekommen?" Sie sah ihn frech an. "Mein Blut schmeckt dir sicher gut." Dann kicherte sie kurz. "Du hast mich angelogen. Du hast schon mal ein Mädchen geküsst. Zwar auf einer wirklich brutale Weise, aber im Prinzip waren unsere Lippen aufeinander."

"Meine Füße sind immer kalt, darum trage ich ja auch Socken." Bloodwyn hielt seinen Fuß, welcher in einer flauschigen Ringelsocke steckte, hoch. "Ein Kuss ist aber so nicht definiert, denke ich." Er legte die Stirn leicht in Falten.

Annie kicherte und ging auf ihn zu und nahm das Messer. "Gut dann war es eben kein Kuss. Dann hast du dort tatsächlich mein Blut gesaugt." Sie zwinkterte ihn an. Dann setzte sie das Messer wieder an einer Fingerspitze an. "Meinst du die Stelle ist okay? Oder willst du eine andere?" Sie sah ihm vertraut in die Augen.

"So lange es Dir nicht allzu sehr schadet, ist das vermutlich in Ordnung.", antwortete Bloodwyn und zuckte mit den Schultern. "Wenn es Dir schadet, würde ich eine andere Stelle empfehlen."

"Meinst du nicht, es ist komisch, wenn du mir am Finger saugst?" Annie verzog das Gesicht zu einer Grimasse. "Aber da wäre es am leichtesten zu verstecken, denke ich."

"Nicht merkwürdiger, als wenn Du den Schnitt wo anders ansetzen würdest." Bloodwyn zuckte mit den Schultern. Für ihn war es einerlei. "Uns sieht ja sowieso keiner."

"Stimmt schon.", erwiderte Annie und schnitt sich in den Finger. Dann sah sie kurz zu, wie das Blut heraus kam. Dann hielt sie ihm Bloodwyn hin. "Guten Appetit."

Bloodwyn sah den Finger zögernd an, ehe er das Blut von ihm ableckte. Kaum hatte der erste Tropfen seine Zunge berührt, bekam sein Blick plötzlich etwas tierisches, wie schon das Mal zuvor. Er schloss seine Lippen um ihren Finger und begann, ihr Blut auszusaugen.

Annie knabberte auf ihrer Lippe herum. Sie hoffte nur, dass das kein Fehler war und er auch wieder aufhörte, bevor sie zusammenbrach.