Geschichte

Bloodwyn hob leicht den Kopf und sah sie aus roten Augen an. "Wer von uns beiden jetzt?", fragte er nach.

Cobalt hob eine Augenbraue. "Stimmt ja."
"Wir... ich sollte Cobalt noch vorher eben Bescheid sagen, nicht?", fragte Cody leise und sah zu seinem Bruder.
"Bescheid, worüber?"
"Ich..." Cody atmete tief durch. "Ich will ein vollständiger Vampir werden."
Cobalt klappte die Kinnlade runter.

"Du bist die Frau. Du machst das.", entgegnete Joseph und zuckte mit den Schultern. "Ich kann auch Papi anrufen und ihm Bescheid über Deine Aktivitäten geben..."

"Hast du Hunger?", fragte Annie nach und hielt ihr sofort den Arm hin. "Trink ruhig."

Anastasia sah Cobalt an. "Du verstehst das eventuell nicht. Es gibt da ein Problem und es ist sehr wichtig, dass wir das umgehen. Ich meine... Das mit meiner Nase war er."
Cole verdrehte auf Anastasias Bemerkung die Augen. "Cody hat eine Menge Ärger am Hals. Aber wir kriegen das in den Griff."

"Ich werde mich von dir nicht zur Dienerin degradieren lassen!", fauchte Mavis ihn an. "Such dir eine andere dafür! Dann sag es eben Papi. Aber glaub mir. Bevor er hier ist, habe ich deinen Geliebten gefunden und werde mich liebevoll um seinen Tod kümmern!"

Bloodwyn sah sie unsicher an. "Mir ist immer noch unwohl dabei.", meinte er. "Ähm... Cole hat mir meine Messer weggenommen."

Cobalt blinzelte Cody an. "Bist Du jetzt endgültig von allen guten Geistern verlassen?!", fuhr er ihn plötzlich an. "Wenn Du diesen Weg gehst, gibt es kein Zurück, ist Dir das klar?!"
"Ähm... ja?", meinte Cody kleinlaut.

Joseph schmunzelte. Wie er es liebte, seine Schwester zu provozieren. "Das war doch nur ein Witz, Vesuvi. Kein Grund, gleich aus der Haut zu fahren.", meinte er ruhig.

"Stimmt ja... Beißen ist nicht gut." Annie sah ihn entschuldigend an und ging zum Schreibtisch, um sich eine Schere zu holen.

Anastasias Blick gegenüber Cobalt veränderte sich. Er wurde wütend. "Wenn er diesen Weg nicht geht, kann er nicht hier bleiben!"
Cole legte eine Hand auf Anastasias Schulter. "Bleib ruhig."

"Provozier mich nicht zu sehr.", warnte Mavis ihn. "Sonst wirst du es irgendwann noch bereuen, liebster Bruder."

"Ich muss mir eigentlich meine Waffen mal wiederholen...", überlegte Bloodwyn laut, während er auf sein Abendessen wartete. "Meinst Du, wir können gleich zu ihm gehen?"

Cobalt funkelte Cody wütend an. "Weißt Du eigentlich, was Du damit anrichtest?! Was würden Ma und Pa sagen, wenn sie das wüssten?!"
"Sie wären froh, mich los zu sein...", entgegnete Cody leise. "Bitte beruhig Dich doch."
"Sag DU mir nicht, was ich zu tun habe, Zwerg!!! DU bist drauf und dran, Dein Leben wegzuschmeißen!"

"Ich denke, Du solltest an Deinen Aggressionen arbeiten, Schwesterherz.", entgegnete Jo kühl und bezog sein Bett.

"Ich glaube nicht, dass er dir die einfach wieder gibt." Annie setzte mit der Schere an und ritzte sich die Haut auf. "Aua...", flüsterte sie leise.

"Welches Leben!", fuhr Anastasia Cobalt an und ging auf ihn zu. "Nennst du es etwa Leben, wenn man ständig auseinander fällt? Oder wenn dich ein wenig Eisenkraut in eine Bestie verwandelt?!" Dieser Typ raubte ihr gerade den letzten Nerv.
Cole seufzte leicht. "Anastasia. Lass Cobalt in Ruhe. Du hast nicht das Recht dich einzumischen."

Mavis sah ihn an. "Du beziehst mein Bett.", beschloss sie und setzte sich auf einen Stuhl. "Das hier ist dein Spiel, nicht meins. Ich muss nicht mit spielen, wenn ich nicht will. Die ganze Welt ist voller Menschen, die ich ebenso quälen könnte."

"Aber ich brauche sie." Bloodwyn stand auf, ging zu ihr und nahm vorsichtig ihren Arm.

"Halt Du dich da raus, Püppi!" Cobalt sah sie wütend an. "Du bist doch Schuld daran, dass er so ist!!!"
Cody versuchte, seinen Bruder sanft am Arm beiseite zu nehmen. "Ganz ruhig, Großer..."
Plötzlich holte Cobalt aus und schlug ihm mit der flachen Hand mitten ins Gesicht.

Jo verdrehte die Augen. "Natürlich, Schwesterherz. Wenn Du uns dafür heute Abend etwas zu trinken besorgst."

"Wofür denn?", fragte Annie neugierig. Sie versuchte den Schmerz im Arm zu unterdrücken.

Anastasia sah Cobalt hasserfüllt an und stürzte sich auf ihn. "Du schlägst ihn nicht!", schrie sie ihn an. "Verstanden?!"
Cole ging sofort dazwischen und zerrte Anastasia von Cobalt weg. "Anastasia.", ermahnte er sie ganz leise. "Du darfst das nicht."

"Das ist etwas, was ich sogar gerne mache." Mavis Augen leuchteten leicht. "Ein paar arme Opfer suchen und sie zerstückeln und sie dann aussaugen." Sie leckte sich leicht über die Lippen.

"Ich brauche sie einfach." Bloodwyn trank in aller Ruhe, wobei er darauf achtete, nicht zu viel zu nehmen.

Cobalt fiel durch die plötzliche Krafteinwirkung um und hob die Arme schützend hoch. Dann rappelte er sich wieder auf und sah dankbar zu Cole. Dann fiel sein Blick wieder auf seinen älteren Bruder. "Cody..."
Cody hielt sich die Wange. "Aber Cobalt?", flüsterte er leise. Er verstand das alles nicht. Warum hasste sein Bruder ihn auf einmal so?!

"Pass auf, dass Du keine Leute von der Schule erwischst. Das fällt sonst auf.", ermahnte Jo sie.

Annie verzog leicht das Gesicht und sah weg. "Aber wofür?", versuchte sie es noch einmal.

Cole musste eine Menge Kraft aufbringen, um Anastasia fest zu halten. Sie wollte ihm weh tun. So sehr, wie er Cody weh tat.

"Es ist Sinn und Zweck der Sache, Brüderchen. Ab und an verschwinden ein paar Schüler. Es wird wieder einmal von einem Serienmörder gesprochen und ich hinterlasse keine Spuren." Mavis grinste leicht. "So wie immer."

"Ich brauche sie.", wiederholte Bloodwyn und war dann fertig. Zwar hatte er immer noch Durst, aber so ging es halbwegs.

Cobalt sah Cody mit sanfterer Miene an. "Du solltest das tun, was Du für richtig hältst, Brüderchen." Er lächelte leicht, tätschelte ihn an der geschlagenen Wange und ging dann mit einem leicht verwirrt wirkenden Gesichtsausdruck.
Cody blinzelte kurz. "Ähm... bitte was?!"

"Mavis.", ermahnte Joseph sie. "Wir wollen keine Aufmerksamkeit auf uns lenken. Und wenn die anderen Schüler mitbekommen, dass seit unserer Ankunft Morde passieren, sind wir bald enttarnt."

Rika saß gerade am Tisch und machte Hausaufgaben, als Feli sie von hinten antippte. Was ist denn?! "Mir... ich fühle mich komisch, Rika.", murmelte Feli und hielt sich den Bauch. "Wir sollten..." Ehe er weiter reden konnte, spuckte er plötzlich Blut - mitten in Rikas Gesicht - und kippte um.

"Nimm ruhig noch einen Schluck.", bot Annie ihm lächelnd an.

Anastasia sah Cobalt immer noch wütend an.
"So meine Herrschaften. Da wir das anscheinend klären konnten, würde ich mich freuen, wenn wir das Gespräch nicht weiter auf dem Flur führen würden." Cole sah zu Cody.

"Es gibt hier genug Vampire, bei denen sie wissen, dass es Vampire sind, nicht wahr? Warum sollten sie von uns Menschen ausgehen, wenn die Körper blutleer sind?"

"Damit Du wieder umkippst?" Bloodwyn zog die Augenbrauen hoch. "Ich möchte nicht, dass Du verletzt wirst, Annie."

Cody nickte leicht. "Ich... ich möchte die Verwandlung trotzdem noch.", meinte er leise und sah unsicher zu Anastasia. "Er ist eigentlich nicht so."

"Es ist trotzdem zu auffällig."

Rika beugte sich zu Feli runter und sah ihn hilflos an. Was sollte sie jetzt machen?! Feli war zu schwer, um ihn zu tragen, und sie konnte sich keinem gegenüber verständlich machen. Aber ihr Bruder verlor so viel Blut... plötzlich schrie sie einfach los, ohrenbetäubend laut, sodass die Schule erzitterte. Irgendwer musste sie doch hören!!!

"Ich halt das aus. Wirklich." Annie sah ihm tief in die Augen. "Ich vertraue dir."

Anastasia hatte die Hände geballt und starrte noch immer wütend in die Richtung, in die Cobalt verschwunden war.

"Wieso sollte es?", fragte Mavis. "Dann bin ich umsonst hier."

Charlotte horchte auf. Sie lief direkt in die Richtung aus der der Schrei kam. Dabei lief sie kurz an Cobalt vorbei, ignorierte diesen aber. Es gab gerade Wichtigeres.

"Das letzte Mal, als Du mir vertraut hast, bist Du fast gestorben.", entgegnete Bloodwyn.

"Anastasia?" Cody nahm sanft ihre Hand. "Es ist okay. Er war vermutlich einfach nur schlecht gelaunt."

"Halt für einen Tag wenigstens die Füße still." Jo sah sie ernst an. "Danach lasse ich Dich auch machen."

Cobalt sah Charlotte aus den Augenwinkeln, reagierte aber nicht auf sie. Er war noch zu durcheinander, als würde in seinem Kopf ein Kreisel kreisen. Nicht einmal Rikas gellenden Schrei bekam er mit.
Rika schrie laut weiter, holte zwischendurch schluchzend Luft und schrie dann wieder los.

Annie schüttelte den Kopf. "Das war meine Schuld, nicht deine."

"Niemand darf dir weh tun!" Anastasia sah Cody an. Die Wut wich aus ihrem Gesicht und es wurde besorgt. "Niemand darf dir weh tun..."

Mavis verdrehte die Augen. "Einen Tag. Mehr nicht."

Charlotte stürmte in das Zimmer. "Was ist los?" Sie bemerkte Rika und Feli. Sie legte Rika eine Hand auf die Schulter um sich bemerkbar zu machen.

"Es war meine Schuld. Ich bin von uns beiden das Monster... nicht Du."

Cody küsste sie auf die Wange. "Ist schon okay.", flüsterte er in ihr Ohr. 

Jo nickte und bezog ihr Bett.

Rika zuckte zusammen und drehte ihr blutbeflecktes Gesicht zu Charlotte. Hilflos machte sie einige Zeichen, die nur schwer zu deuten waren. Feli indes lag ohnmächtig am Boden, Blut tropfte aus seinem Mund.

Annie verdrehte die Augen. "Ich habe den Schnitt zu tief gesetzt."

Plötzlich liefen Anastasia Tränen über die Wangen und sie drückte Cody fest an sich.
Cole lächelte leicht, als er dies sah. Endlich hatte Anastasia jemanden gefunden, der in ihr Emotionen auslöste.

Mavis seufzte. "Und was soll ich stattdessen machen? Lernen? Am besten noch für Geschichte, weil ich die auch nicht miterlebt habe."

Ich bringe sie ins Krankenzimmer., deutete Charlie und hob Feli auf. Sie war wirklich leichter, als sie gedacht hätte.

Bloodwyn sah sie ernst an und schüttelte den Kopf.

Cody drückte sich an sie und küsste ihre Tränen vorsichtig weg, auch wenn davon seine Nähte im Gesicht aufweichten.

"Ich werde mich etwas ausruhen. Solltest Du auch tun.", empfahl Jo ihr. "Es war eine lange Reise."

Hilf ihr. Bitte. Rika sah sie hilflos an und kam mühsam auf die Beine. Sie musste folgen. Das war das Mindeste, was sie tun konnte.

Annie seufzte. "Warum müssen wir immer diskutieren?" Sie ging an einen Schrank und holte eine Mullbinde heraus. Das würde weniger auffallen, als würde sie nur ständig Pflaster benutzen. Es musste ja niemand sehen, dass sie ihren Vampirfreund durchfütterte.

"Kommt schon rein." Cole lächelte die beiden noch immer an.
Anastasia lächelte kurz Cody an und nickte dann. "Ja du hast recht."

Mavis seufzte. "Aber es ist langweilig."

Charlotte nickte nur und ging mit Feli auf dem Arm ins Krankenzimmer und übergab sie einer Krankenschwester.

"Weil Du nicht einsiehst, dass das genug ist.", antwortete Bloodwyn und beobachtete sie beim Verbinden. 

Cody sah auf und nickte. "Okay..." Er ging mit den beiden in Coles Büro. Dabei schlug sein Herz ziemlich fest gegen seine Brust. Er würde es endlich tun!
George blieb einige Sekunden vor dem Büro stehen.

"Dann lies etwas oder mach Kopfstand."

Feli hing schlaff auf Charlottes Arm. Sie - wie man an ihren Bandagen sehen konnte - hatte ziemlich tiefe Wunden am Bauch.
Rika folgte Charlotte so schnell, wie sie konnte.

Annie stellte sich ein wenig dämlich an. "Weil ich es eben nicht glaube."

"Also. Du möchtest nun doch ein vollwertiger Vampir werden?", fragte Cole nach und sah ihn an. Eigentlich hätte er ihn bestrafen müssen, aber er wusste, dass Cody selbst sicher kein Eisenkraut genommen hätte.
Anastasia blieb an der Tür stehen. Das war Codys und Coles Gespräch - nicht ihres.

"Ha. Ha. Ha." Mavis seufzte und sah aus dem Fenster.

Charlotte kümmerte sich dann erstmal um Rika, nachdem sie Feli übergeben hatte. Bei dir alles in Ordnung?

"Du kannst mir glauben, ich weiß, was gut für Dich ist.", antwortete Bloodwyn. "Soll ich das machen?"

Cody nickte leicht. "Ich... möchte nicht, dass so etwas nochmal passiert.", meinte er leise. "Ich möchte auch nicht auseinander fallen."

Joseph legte sich in sein Bett.

Rika nickte leicht und wischte sich das Blut, damit aber auch das Make-Up aus dem Gesicht. Ich... sie ist plötzlich umgekippt.

Annie seufzte und nickte dann leicht.

"Und du bist dir ganz sicher, ja?", fragte Cole noch einmal nach.

Mavis hockte noch immer auf dem Stuhl.

Ganz ruhig. Charlotte halt Rika mit dem Blut.

Bloodwyn verband die Wunde vorsichtig. "Ich weiß, was gut für Dich ist.", murmelte er ernst. "Ich weiß es."

Cody nickte ernst. "Ich möchte endlich wieder auf eine normalere Art und Weise leben. Nicht... so."

Rika hatte dann das Blut größtenteils abbekommen. Sie zitterte immer noch ziemlich und auch ihre Kleidung hatte Blut abbekommen. Ich... ich kann sie nicht tragen. Ich bin nicht stark.