Geschichte

Cobalt lächelte. "Danke. Mein Ex und ich haben ihn letztes Jahr gemeinsam lackiert.", erzählte er und hielt Annie dann die Tür des Wagens auf. "Hier bitte. Einsteigen, Mylady.", meinte er zwinkernd und verbeugte sich.

Bloodwyn lag gerade in seinem Zimmer und starrte die Wand an. Warum war er bloß so schwach? Warum konnte er kein Essen in sich behalten?! So viele Fragen und keiner, dem er sie hätte stellen können...

Kurz war Annie geschockt und stieg dann aber doch ein. Hatte er gerade "mein Ex" gesagt? Hieß das, dass er auf Männer stand? War das der Grund, warum sie so gut mit ihm klar kam?

Cole beseitigte die Leiche xDD

Cobalt schloss die Tür und schwang sich dann auf den Fahrersitz. "So. Ich sollte Dich vorwarnen, ich bin eine Weile nicht mehr im deutschen Straßenverkehr gefahren..."

"Du wirst das schon schaffen.", meinte Annie zuversichtlich und sah aus dem Fenster. Es war schönes Wetter. "Du weißt schon, was wir hier machen?", fragte sie dann und grinste. "Wir schwänzen die letzte Stunde um saufen zu gehen."

"Ich werde Dich schon nicht umbringen.", grinste Cobalt und fuhr los. Als Annie Letzteres sagte, musste er lachen. "Stimmt. Aber das ist besser als Biologie-Unterricht, meinst Du nicht auch?!"

Bloodwyn war erschöpft. Die vielen Medikamente hatten ihn schläfrig gemacht und die Sonne, die in sein Zimmer schien, ließ es unerträglich stickig werden. Mühsam rappelte er sich auf, öffnete ein Fenster, zog die Vorhänge zu und ließ sich aufs Bett fallen.

"Eigentlich müsste ich lernen. Ich werde wahrscheinlich durchfallen und das Jahr wiederholen dürfen. Dabei lerne ich ständig!", beschwerte sich Annie und sah Cobalt an. "Die Welt ist ungerecht."

Anastasia streifte durch das Gebäude der Night Class. Ihr war langweilig. Sie wusste nichts mit sich anzufangen.

"Wenn Du willst, kann ich mit Dir lernen. Zu zweit versteht man etwas oft besser, als alleine." Cobalt schielte zu ihr, sah dann aber wieder auf die Straß.e

Cody ging gerade über den Gang und überlegte, mal zur Abwechslung was Verbotenes anzustellen. "Was mach ich nur, was mach ich nur..."

"Lieber nicht. Du würdest nur verzweifeln.", meinte Annie und lachte.

Anastasia bemerkte Cody. Sie seufzte kurz und versteckte sich hinter einer Ecke. In ihr keimte das Bedürfnis auf, zu ihm zu rennen. Das durfte sie auf keinen Fall zu lassen.

"Das glaube ich nicht. In England habe ich Nachhilfe gegeben, um mein Taschengeld ein wenig aufzubessern. Da waren härtere Fälle, als Du..." Cobalt grinste leicht.

Cody ging an ihr vorbei, ohne sie zu bemerken. "Ich könnte das Haus verlassen. Ja, einfach mal wieder die Sonne spüren... wie sehr ich das vermisse..."

"Als ob.", meinte Annie darauf hin nur. "Ich kann mir einfach nichts merken."

Anastasia sah ihm traurig nach. "Cody..." Es kam einfach aus ihrem Mund, ohne dass sie es wollte.

"Das glaube ich nicht..." Wenig später parkte Cobalt. "So, da wären wir..." Er stieg aus und öffnete Annie die Tür. "Aussteigen, Mylady."

Cody sah auf und drehte sich um. "Anastasia!", stellte er erstaunt fest und ging zu ihr. "Tut mir leid, ich war ganz in Gedanken versunken..."

Annie stieg aus. Sie wusste nicht mal mehr, wo sie jetzt gerade war. Würde Cobalt sie allein lassen, würde sie sich hoffnungslos verirren.

Anastasia lächelte schwach. "Was treibst du so?"

Cobalt ging mit ihr in eine kleine, gemütlich aussehende Kneipe. "Hier sind wir... die blaue Lagune. Ich war hier schon seit einem Jahr nicht mehr... aber trotzdem ist alles gleich geblieben."

"Ich überlege, nach draußen zu gehen, ein wenig in der Sonne spazieren. Du?" Cody legte den Kopf leicht schief.

Annie sah sich um. "Ist schick hier.", meinte sie und lächelte. Sie setzte sich an einen Tisch und sah sich die Getränkekarte an. "Kannst du was empfehlen?"

"Ich... überlege die Schule zu verlassen." Anastasia, die sonst so selbstbewusst war, sah auf den Boden.

"Ich mag sehr gerne Bloody Mary. Tomatensaft, Alkohol, Zitronensaft, Tabasco. Aber wenn Du es etwas süßer magst, würde ich Dir den empfehlen." Cobalt zeigte auf die Karte und lächelte kurz.

"Warum?" Cody sah sie fragend und ein wenig traurig an. Sie sollte nicht gehen. Sie war die einzige Vampirin, die ihn mal zur Abwechslung nett behandelte.

"Also lieber den hier." Annie grinste ihn an. Das erste mal, dass sie Alkohol trinken würde. Mit einem schwulen Freund in einer kleinen Bar. Während des Biologieunterrichts. Das hätte sie sich vor einer Woche nicht vorstellen können.

"Wegen dir.", gab Anastasia zu. "Du veränderst mich und ich weiß nicht, ob mir das gefällt." Sie sah ihm in die Augen.

Cobalt nickte und grinste zurück. "Du solltest nur schauen, dass Du nicht zu viel trinkst... ist ein komisches Gefühl."

Ist das jetzt wieder so ein Fäulns-Witz?! "Inwiefern verändere ich Dich?" Cody verstand gar nichts mehr, entsprechend war sein Blick irritiert.

"Ich werde mich schon nicht total besaufen, keine Sorge."

"Ich will in deiner Nähe sein. Die ganze Zeit. Vorher war ich glücklich, wenn ich alleine war und jetzt ist es schon fast eine Qual." Anastasia versuchte ihre Gefühle in Worte zu fassen. "Das ist nicht richtig, Cody. Ich bin einfach schon zu lange hier. Ich muss weg."

"Man übernimmt sich schnell mal. Ich spreche da aus Erfahrung." Cobalt grinste etwas breiter. "Was meinst Du, warum ich den Smart neu lackieren musste?"

"S-sagst Du mir gerade, dass Du Dich in mich verliebt hast?" Codys Augen wurden so groß, dass er fürchtete, dass sie aus ihren Höhlen fallen würden.

"Das ist ziemlich eklig." Annie fing an zu lachen. "Ich werd schon aufpassen."

Anastasia wurde rot. "Nein!" Sie sah weg von ihm. "Wie kommst du darauf?"

Cobalt grinste. "Keine Sorge, wenn Du nicht aufpasst, tu ich es.", meinte er und zwinkerte.

"Na ja, es klingt so... wie Du das beschreibst..." Cody sah ebenfalls weg und wurde dunkelgrau. "Wenn man bei jemandem sein will... unbedingt... dann ist man verliebt."

"Dann ist ja gut!" Als die Kellnerin kam, bestellte Annie den Drink. "Und was willst du?"

"Oder man hat nur einen Freund gefunden.", brummte Anastasia. Sie war ein typisches Mädchen. Sie wollte, dass der Mann den ersten Schritt machte.

"Eine Bloody Mary, bitte." Cobalt lächelte kurz und sah dann Annie wieder an.

"...Oder so...", murmelte Cody und sah Anastasia an. Er war verunsichert. Bis jetzt hatte er noch nie auch nur die Chance gehabt, ein Mädchen auf nicht-rein-freundschaftlicher Basis kennenzulernen.

"Aber dann darfst du doch gar nicht mehr Auto fahren.", sagte Annie verdutzt.

Anastasia sah ihn verführerisch an. "Bist du jetzt traurig?" Sie legte eine Hand an seine Wange. "Wünscht du dir, es wäre anders?"

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"Ach ja, stimmt." Cobalt bestellte auf eine alkoholfreie Bloody Mary um. "Tut mir leid, manchmal bin ich ein wenig schusselig. Liegt bei uns in der Familie." Er grinste schief.

Cody sah sie sichtlich verunsichert an und überlegte, einen Schritt rückwärts zu gehen. "Nein... ich meine, ich weiß nicht... ich..."