Geschichte

Bloodwyn lernte mit Feuereifer weiter und vergaß darüber, zu schlafen. Das war allerdings auch nicht wichtig für ihn. Nur Schwache brauchten Schlaf.

"Boah, sag doch bitte.", bat Cody sie und seufzte. "Ich verrate auch nix und wenn doch, nähe ich mir vorher den Mund zu."

Annie starrte aus dem Fenster. Bald würde die Sonne aufgehen. Doch sie würde sicher nicht am Unterricht teil nehmen.

Anastasia sah ihn genervt an. "Du bist der Grund, warum ich zum zweiten Mal gestorben bin, okay?! Du bist die einzige Beute, die nicht gänzlich starb, als ich sie jagte!"

Bloodwyn lernte eifrig weiter. 

"Was?!" Cody starrte sie entsetzt an und sein Kiefer klappte herunter - schlimmer noch, er löste sich vom Oberkiefer und landete auf dem Tisch.

Anastasia sah ihn voller Ekel an. Dann stand sie auf und ging.
Der Rektor sah wütend zur Tür, die Anastasia kräftig hinter sich krachen ließ.

Cody bückte sich ein wenig, um seinen Kiefer wieder anzubringen. Super. Jetzt hatte er die einzige Frau weggekelt, die überhaupt noch mit ihm gesprochen hatte.

Anastasia wusste nicht, was mit ihr los war. Einerseits mochte sie Cody, anderer Seits wollte sie ihn nicht mögen. Sie begab sich in ihr Zimmer. Sie zog sich aus und schmiss sich auf ihr Bett. Dann schloss sie die Augen.

Annie wartete auf den Sonnenaufgang, aber er kam nicht und irgendwann schlief sie einfach ein. Sie träumte nicht und schlief fest.

Cody meldete sich kurz. "Sir, darf ich den Unterricht kurz verlassen? Mir geht es nicht gut."
"Achtung, unserer Missgeburt geht es nicht gut."
"Hast Du Hunger auf Gehirne?"
"Nein, sein Schwanz ist abgefallen."

"RUHE!", schrie der Rektor. "Alle, die eben Cody beleidigt haben, werden zur Strafe nachsitzen! Also einfach eine Schulstunde drauf! Wer nicht erscheint, kann die Schule sofort verlassen!" Er war sauer. Sehr sogar. Er duldete so etwas an seiner Schule nicht.

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Denk dran... Raven ist allmächtig, vielleicht taucht er in deinen Träumen auf

Cody hastete zur Tür, seinen abgefallenen Kiefer in den Händen und einem tiefen Grau auf den Wangen. Es war ihm unangenehm, auseinander zu fallen, aber er konnte nichts dagegen tun.
"Ach man!"
"Kommen Sie schon!"

"Ruhe!", rief der Rektor und setzte den Unterricht fort.

Anastasia schlief tief und fest.

Annie schlief tief und fest.

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Kreativität auf hohem Level xDD

Cody ging auf sein Zimmer und nähte sich den Kiefer wieder an. "Blöde Mitschüler... blöde Anastasia... blöder Kiefer.", grummelte er und setzte sich, nachdem er mit Nähen fertig war, aufs Bett. "Ich sollte etwas schlafen..."

Langsam ging die Sonne auf. Der Rektor beendete den Unterricht und begab sich in sein Büro, dass gleich an sein Schlafzimmer grenzte. Auch er lebte in der Schule. Er legte sich hin und wollte etwas schlafen. In 4 Stunden jedoch müsste es spätestens wieder aufstehen. So lange übernahm seine Sekretärin seine Aufgaben.

Cody ließ sich einfach zur Seite kippen und pennte tief und fest ein.

Bloodwyn schlief über seiner Lernerei ein, sein Kopf knallte seitlich auf den Schreibtisch.

[ Und so schliefen alle glücklich und zufrieden xDD ]

Der Unterricht für die Tag-Klassen fing fast an.

Bloodwyn schrak durch seinen (selbstgemachten) Wecker auf und sah sich verwirrt um. "Oh. Scheiße." Eilig packte er seine Sachen zusammen und lief zum Klassenraum. Er hatte nicht einmal mehr die Zeit, seine blutverschmierten Sachen zu wechseln.

Annie wachte auf und sah aus dem Fenster. Eigentlich müsste sie wie immer sich eilig anziehen und dann zum Unterrichtsraum rennen. Doch heute konnte sie das nicht. Sie hatte noch immer Angst. Sie wollte nach Hause, aber sie wusste, dass das nicht ging.

Bloodwyn kam um zwölf Komma fünf Sekunden zu spät in den Unterricht. "Tut mir leid, dass ich zu spät bin.", entschuldigte er sich beim Lehrer. "Ich... na ja, egal." Er setzte sich einfach auf seinen Platz und packte seine Sachen aus.

Der Lehrer nickte. Nach ein paar Minuten drehte er sich verwundert um. "Wo bleibt Annie denn nur?", fragte er verwirrt. Ihm fehlte sein Kaffee.

Annie sah aus dem Fenster. Wo wohl ihre Eltern gerade waren? Am Meer? In der Wüste? Wer wusste das schon? Seit sie auf dem Internat war, hatte sie keinen Kontakt mehr zu ihnen gehabt.

Cobalt kam gerade ins Schulgebäude und suchte nach dem Büro des Direktors. Er kam gerade von seinem Flug aus England und hatte in dem Brief der Schule gelesen, dass er sich am ersten Tag beim Direktor melden sollte. Als er schließlich vor der Tür stand, klopfte er höflich an.

Bloodwyn schwieg und bemerkte erst jetzt, dass sein Ärmel voller Blut war. "Oh verdammt.", murmelte er monoton und versteckte seine Hand unterm Tisch.

Die Sekretärin öffnete die Tür. "Guten Morgen. Wie kann ich helfen?", fragte sie freundlich.

Herr Gilbert sah zu Bloodwyn. "Ist alles okay?", fragte er kurz und rückte seine Brille zurecht.

"Ähm... natürlich, machen Sie sich keine Sorgen." Bloodwyn behielt den Arm lieber unterm Tisch. Würde er heute halt nicht mitschreiben, so wichtig war das nun auch wieder nicht. Schließlich konnte er sich alles behalten, wenn er sich anstrengte.

"Good morning, ich meine... guten Morgen. Ich bin Cobalt Haunterly und sollte mich an meinem ersten Schultag hier melden... wegen meinem Bruder, richtig?" Cobalt lächelte freundlich.

Herr Gilbert fuhr mit dem Unterricht fort.

"Ah, Herr Haunterly. Bitte treten Sie ein, ich werde den Direktor sofort holen." Sie zeigte ins Büro und ging dann zu der einen Tür, ging ohne anzuklopfen hinein und weckte Cole.

Bloodwyn passte auf, schrieb allerdings nicht mit und erledigte keine Aufgaben, die der Klasse gestellt wurden.

Cobalt trat, wie ihm geheißen worden war, ein und wartete auf den Direktor. Wenn er ehrlich war, war er schon ein bisschen aufgeregt, aber das zeigte er lieber nicht, sonst würde der Direktor ihn für genau so aufgedreht wie seinen Bruder halten.

Der Direktor kam verschlafen ins Büro und setzte sich auf seinen Stuhl. Zum Glück war es nur ein Schüler. Alle anderen Besucher würden ihn für verrückt erklären. "Guten Morgen, Cobalt. Schön dich endlich hier begrüßen zu können."

"Guten Morgen, Sir." Cobalt nickte. "Ich bin auch froh, wieder in Deutschland zu sein. Nicht, dass England nicht schön wäre, aber ich hatte schon ziemlich Heimweh."